Angst & Stress bei Hunden: So kannst du deinem Hund die Angst nehmen

Angst & Stress bei Hunden: So kannst du deinem Hund die Angst nehmen

Auch unsere vierbeinigen Freunde können Symptome von Stress und Angst zeigen und darunter leiden. Genauso wie beim Menschen, können die Ursachen sehr vielfältig sein und nicht immer sind die Auslöser gleich zu erkennen. Typische Verursacher, wie Silvesterfeuerwerk, hupende Autos oder ein fremder Hund sind noch relativ einfach auszumachen. Aber manchmal sind es auch nur Gegenstände, wie ein Luftballon oder ein Fahrrad, die deinen Hund in eine Ausnahmesituation versetzen. Genauso können es bestimmte Gerüche, Geräusche oder einzelne Personen sein, die den pelzigen Freund leiden lassen. Insbesondere bei Heimtieren mit unbekannter Vergangenheit sind die Ursachen für eine Angststörung oft schwer auszumachen. Leider kann sich dein Hund nicht deutlich mitteilen und so liegt es an dir, die Auslöser für Stress oder Angst zu identifizieren und helfend einzugreifen. Sollten Stress oder Angst für deinen Hund längere Zeit anhalten, kann die dauernde Belastung gesundheitliche Folgen haben und der Hund Symptome von psychische Auffälligkeiten bis zu chronischen Magen-Darm-Problemen entwickeln. Hier bekommst du einige Tipps, wie du mit Angsthunden umgehen kannst und welche Möglichkeiten du hast, präventive Maßnahmen zu ergreifen. 

  1. Sicheren Rückzugsort schaffen: Zuhause kannst du einen kleinen, aber feinen Rückzugsort für deinen Hund schaffen. Dies kann ein Hundekorb sein, eine Decke oder ein großer aufgeschnittener Karton. Dieser Rückzugsort sollte in der Wohnung auch seinen festen Ort haben und nur bewegt werden, wenn du ihn auf Reisen mitnimmst. Der besondere Platz wird zu einem sicheren Rückzugsort, wenn dein Hund weiß, dort seine unbeschränkte Ruhe haben zu können. Hier liegt er nicht im Weg, wird nicht verscheucht oder mit Spielzeug zum Spielen animiert. Jeder Mitbewohner des Haushaltes weiß, dass es sich um den Rückzugsort handelt und der Hund dort soviel Zeit verbringen kann, wie er will. Fremder Besuch wird darauf aufmerksam gemacht, den Hund bitte nicht zu streicheln, solange er sich an diesem besonderen Platz befindet. Hier soll nämlich am besten nichts passieren. Mit der Zeit wird dein Hund die Vorteile dieses Ortes kennenlernen und sie zu schätzen wissen. Sollte dein vierbeiniger Freund wieder Action und Kontakt wünschen, wird er von alleine seinen Rückzugsort verlassen und auf dich zukommen.  

  2. Schutzumarmung: In Situation, wenn dein Hund plötzlich durch angst- oder stressauslösende Begegnungen getriggert wird, ist es sehr hilfreich unmittelbaren Körperkontakt zwischen vertrautem Menschen und Hund aufzubauen. Hierdurch zeigst du dem Hund, dass du die Situation ebenfalls erkannt hast und für ihn da bist. Durch die Umarmung entsteht gleichzeitig eine Art Schutzraum, die dem Tier signalisiert, dass von hinten und den Seiten keine Gefahr droht. Der Körperkontakt steht im Vordergrund und du solltest nicht, übermäßig Mitleid und Streicheleinheiten verteilen, um den Hund nicht zu konditionieren. Wichtig ist, dass du mit deiner Schutzumarmung Präsenz zeigst und gleichzeitig vorführst, dass du vom Trigger nicht beeindruckt bist und dich nicht stresst. Gleichzeitig kannst du mit deinem Hund sprechen. Eine ruhige, tiefe Stimme ist wichtig, um ihm zu zeigen, dass keine echte Gefahr droht und ihr beide die Situation im Griff habt. Eine Schutzumarmung sollte so aussehen, dass du seitlich neben deinem Hund hockst und eure Körperseiten sich berühren. Lege beide Arme um seinen Oberkörper und drücke deine Hände leicht auf seine Brust. Platziere ein Bein oder einen Fuß hinter dem Hund. Damit verhinderst du, dass dein Freund die Flucht nach hinten antritt und deiner Umarmung entwischt. Auch der Griff vorne um deinen Hund soll ihn vor einem Ausbrechen abhalten und dem Hund gleichzeitig ein Gefühl der Sicherheit geben. Damit der Hund in einer Stresssituation durch die Schutzumarmung nicht zusätzlich in Panik gerät, ist es sinnvoll, diesen Griff vorher zahlreich anzuwenden, um ihn daran zu gewöhnen. 

  3. Klare Strukturen aufbauen: Für deinen Hund bist du der Leitwolf und wie dein Hund in bestimmten Situationen reagiert, hängt auch stark von dir und deinem Verhalten ab. Wenn du selber ängstlich oder vielleicht auch nur nervös oder unsicher reagierst, wird dein vierbeiniger Gefährte dies ganz schnell mitkriegen und in seiner eigenen Angstreaktion noch bestärkt. Deswegen ist es wichtig deinem Hund zu zeigen, dass du keine Angst hast. Stand, Blick und Stimme sind hier wichtige Anteile um zu signalisieren, dass du die Lage im Griff hast. Unklare Situationen verwirren deinen Hund und in stressigen Situationen wird er deine Hilfe benötigen und sich an deinem Verhalten orientieren. Dabei ist es wichtig, dass eine klare Körpersprache und klare Regeln nicht nur in Ausnahmesituationen, sondern täglich gelten. Dies gibt deinem tierischen Begleiter die notwendige Sicherheit. Achte auch darauf, dass die einstudierten Regeln konsequent eingehalten werden. Wichtiger als welche Regeln Du aufstellst ist, dass dein Hund die Regeln lernt und Deine Reaktion abschätzen kann. Um dies zu üben, wird mit Lob und Tadel gearbeitet, wobei der Tadel auch einfach ein Ausbleiben von Lob sein kann. Positive Bestätigung, auch bei Kleinigkeiten, ist sehr wichtig. Das stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein deines Hundes, sondern gibt ihm auch schnell Gewissheit, welche von den vielen Dingen er richtig macht und welche nicht.

  4. Natürliche Beruhigungsmittel:
    Beruhigungsmittel aus der Apotheke können die gleichen unerwünschten Nebenwirkungen haben, wie beim Menschen: Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen oder sogar physische Probleme, wie Durchfall. Bevor du also zu einer medikamentösen Behandlung greifst, solltest du es mit einer Alternative im Sinne von Beruhigungsmitteln mit pflanzlichen Inhaltsstoffen versuchen. Es gibt sogenannte Wohlfühltabs, die rezeptfrei im Handel für Tiernahrung zu bekommen sind. Hierbei handelt es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel, welches dem normalen Futter beigemengt, oder als extra Leckerli gefüttert werden kann. Die Rezeptur setzt neben Magnesium für einen guten Stoffwechsel und Funktion von Nerven- und Muskelzellen auf viele pflanzliche Zutaten, die dir sicherlich schon einmal als Tee begegnet sind. Baldrian gilt als beruhigend, entspannend und schlaffördernd. Johanniskraut wirkt antidepressiv und hilft bei Erschöpfungszuständen, nervöser Unruhe und depressiven Verstimmungen. Die aus Süd- und Mittelamerika stammenden Passionsblume soll nach mehreren Studien positive Auswirkungen auf Stress, Ängste und innere Unruhe haben. Wie du siehst, hat dieses Ergänzungsfutter nur Bestandteile, die du deiner Fellnase bedenkenlos füttern kannst. Das natürliche Nahrungsergänzungsmittel entspannt und unterstützt die Nerven deines Hundes, ohne müde zu machen. Je nach Körpergewicht genügen hier 1-4 Wohlfühltabs. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die Tabs zu 100% vegan sind.  

Diese 4 Tipps für Angsthunde helfen dir auf dem Weg, deinen Hund von Stress- und Angstsymptomen zu befreien. Bitte bedenke, dass der Weg schwierig sein kann und rechne auch immer wieder mit Rückschlägen beim Lernerfolg. Langfristig wirst Du mit Geduld und Zuneigung aber erfolgreich sein. 


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